Nie wieder Wembley: Ein Schritt in die Zukunft mit neuer Torlinientechnologie

Die Deutschen lieben keine Sportart so sehr wie den Fußball. Da können die Emotionen schon einmal hochkochen. Vor allem, wenn dem Schieds- oder Linienrichter eine Fehlentscheidung vorgeworfen wird. Man erinnere sich nur an das höchst umstrittene Wembley-Tor in der WM-Finalrunde 1966 Deutschland gegen England. Damals wurde England ein Lattentreffer als Tor angerechnet, was letztendlich dazu führte, dass die Engländer zum Weltmeister ernannt wurden. Die Deutschen hätten sich damals wohl nichts lieber gewünscht, als die Torlinientechnik, die heute bei den großen Spielen eingesetzt wird.

Stadion Rio de Janeiro Finale WM 2014“ (CC BY 2.0) by dronepicr

Der sechsmalige Weltschiedsrichter des Jahres Pierluigi Collina unterstützt die Anwendung solcher Technologien: „Torlinientechnik und zusätzliche Schiedsrichterassistenten ergänzen sich hervorragend.” So sei es den Assistenten möglich, besser auf den Strafraum achten zu können. Bedenkt man, wie viel von einer Fehlentscheidung abhängt, ist es durchaus nachvollziehbar, dass die FIFA mittlerweile auf diese neue Technik setzt. Zwar ist nicht jedes Spiel eine WM-Finalrunde wie Wembley, aber dennoch können falsche Entscheidungen große Folgen für Spieler und Fans haben. Immer mehr Fans behalten zum Beispiel die Gewinnchancen der einzelnen Bundesligamannschaften genau im Auge, um Geld auf den Ausgang von Spielen zu setzen. Was wäre da ärgerlicher als eine Fehlentscheidung?


RA1_5770“ (CC BY 2.0) by rayand

Die Technologie, die bei Bundesligaspielen eingesetzt wird, heißt „Hawk-Eye“-System. Sie wird im Herrenprofifußball bereits seit der EM 2016 verwendet. Mittlerweile wird das System auch in der englischen Premier League, in der italienischen Serie A und in der Bundesliga eingesetzt. Das System ist einfach: Pro Tor werden sieben Kameras installiert. Die Aufnahmen werden sofort mit Hilfe von Computern und Bildverarbeitungssoftware visualisiert, um die Position des Balls millimetergenau berechnen zu können. Der Schiedsrichter bekommt dann innerhalb von wenigen Sekunden ein Vibrations- und Leuchtsignal auf seine Armbanduhr geschickt, das genaue Informationen darüber liefert, ob der Ball die Torlinie tatsächlich überschritten hat oder nicht. Traumatische Fehlentscheidungen wie im Jahre 1966 in Wembley werden dadurch endlich der Vergangenheit angehören.

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