Wenn Maschinen weinen könnten
Wir leben in einem Zeitalter in dem Maschinen fast alles können. Sie können den Menschen bei vielen Aufgaben ersetzen und uns das Leben erleichtern. Aber was wäre, wenn zwischen Drähten, Kabeln und Metall plötzlich Gefühle stecken würden?
Was wie der Klappentext eines Science-Fiction Romans klingt, ist für Hirnforscher eine durchaus realistische Zukunftsvision. Seit sich vor 20 Jahren die Psychologie mit der Hirnforschung zusammengeschlossen hat, um das Mysterium der Gefühle zu erkunden kam eine wahre Flut an Daten und Erkenntnissen zu Tage.
Auf dem Weg zur Lösung des wohl größten Rätsels der Menschheit sind wir zwar schon weit gekommen, ein Ende ist jedoch nicht in Sicht.
Was wir wissen ist, dass unsere genetische Grundausrüstung, die Eigenheiten unserer Hirnentwicklung sowie die frühkindlichen und vorgeburtlichen Erfahrungen auf unsere drei psychischen Systeme (das Stressverarbeitungssystem, das Selbstberuhigungs- und Belohnungssystem, sowie das Motivationssystem) einwirken und somit die Bildung unserer Persönlichkeit maßgeblich beeinflussen. Alle psychischen Krankheiten, sowie die Neigung zu Aggressionen und Gewalt beruhen auf Störungen dieser Wechselwirkungen. Fragen nach dem Prozess des Erinnerns, des Lernens und vor allem nach dem Entstehen von Gefühlen blieben bis jetzt unbeantwortet.
Man stelle sich nun vor wir würden eines Tages das Ende des Weges erreichen und alles an Wissen über unsere Gefühle und Psyche erlangen- dann wäre es uns bestimmt auch möglich dieses in Form von Technologien an Roboter weiter zu geben. Eine derartige Innovation würde unsere Gesellschaft erheblich verändern und ein komplett neues System erfordern. Roboter wären dann nicht nur noch Maschinen, sondern gleichwertige, aber zugleich vom Menschen erschaffene „Lebewesen“, deren oberste Handelsmaxime die gleiche wie beim Menschen wäre: Selbstschutz. Sie könnten eigenständig Entscheidungen treffen, Lernen und Denken. Doch wie auch die menschliche Psyche nicht immer ganz ohne Probleme abläuft, könnte ein kleiner Kurzschluss im Gefühlssystem der Roboter eine enorme Gefahr darstellen.
Doch, da die menschliche Rasse sich in ihrem Bestehen bis jetzt immer als sehr kritisch und prüfend gezeigt hat, ist es fraglich ob es überhaupt jemals zu einer Entwicklung und vor allem einer Umsetzung solcher Technologien kommen könnte, ohne damit eine gewaltige Revolution von Gegner auszulösen. Somit sollten wir doch lieber bis auf weiteres Science-Fiction Autoren derartige Zukunftsvisionen überlassen und hoffen, dass die Menschheit nur Gutes mit all den noch kommenden Innovationen und Erfindungen anstellen wird.