Beim Essen darf man sprechen!
Im Trubel unserer manchmal sehr hektischen Zeit wird Essen oft zur Routine. Aber gerade das gemeinsame Essen ist doch die Gelegenheit kurz innezuhalten und sich dabei ganz bewusst Zeit zu nehmen, um miteinander zu sprechen – auch mit unseren Kleinsten. Selbst zehn Minuten täglich, können schon viel bewirken.
Ein Kinderteller lädt zum Gespräch ein!
Der Teller überrascht mit vielen lustigen aber auch klugen Geschichten. Die Kinder erfahren so auf spielerische Weise Interessantes über Obst und Gemüse, aber auch über Sport und gemeinsames soziales Leben. So kann hier bereits im Kleinkindalter der Grundstein zu einer gesunden Lebensweise gelegt und eventuell späteres Übergewicht vermieden werden.
Das gemeinsame Gespräch fördert aber auch das emotionale „Ich- und-Du-Gefühl“ des Kindes und stärkt dadurch sein wichtiges Selbstwertgefühl. Viele Eltern erwarten später von ihren jugendlichen Kindern, dass sie über Ihre Erlebnisse berichten. Sie werden dies aber wahrscheinlich nur dann tun, wenn sie es von Anfang an gewöhnt waren.
Auch Elisabeth Thum, selbst Mutter von drei Kindern, hat die Erfahrung gemacht, dass es im oft stressigen Alltag nicht immer leicht ist, Ruhe und Phantasie für lustige Unterhaltung während des Fütterns zu finden. Mit ihrer Erfindung des „Geschichten erzählenden Tellers“ hilft sie nun, Mahlzeiten wieder zu einem fröhlichen Ritual werden zu lassen.
Was genau ist der Kinderteller?
Dieser Kinderteller ist ein pädagogisches und gleichzeitig auch ein lustiges Geschirr. Er besteht aus drei Elementen: einem Teller mit integriertem Sichtfenster, einem Standfuß und einer dazwischenliegenden, auswechselbaren sowie drehbaren Bilderscheibe. Der Teller wird auf dem rutschfesten Standfuß fixiert. Durch das integrierte Sichtfenster im Teller kann das Kind die verschiedenen Motive der Bilderscheibe betrachten. Die Bildgeschichten erzählen von vielen Themen aus dem Kinderalltag und auch von gesunder Ernährung. Während des Fütterns kann ein Elternteil dem Kind die dazugehörigen Geschichten aus einem Büchlein vorlesen oder erzählen – somit gibt es jede Menge lustigen Gesprächsstoff.
Zusätzlich gibt es zu jeder Geschichte auch einen interessanten Gesundheitstipp für die Eltern.
Wie lange hat es gedauert von der Idee bis hin zum fertigen Prototyp?
Das war eine langwierige Sache und hat ca. ein Jahr gedauert und dann noch einmal relativ lange bis zur Erteilung der Patente.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Bei einem Abendessen mit unseren drei Kindern – sie waren damals zwischen 11 und 16 Jahren –
ist mir wieder einmal aufgefallen wie besonders gemütlich das gemeinsame Essen mit ihnen war. Es schien ihnen offensichtlich sehr gut zu schmecken und sie haben viel aus der Schule und von ihren Freunden erzählt. Mein Mann und ich haben natürlich auch alte Geschichten aus unserer Jugend zum Besten gegeben, was unsere Kinder sichtlich amüsiert hat. Später an diesem Abend habe ich unsere Gespräche noch einmal überdacht und habe mich plötzlich daran erinnert, wie mühsam es manchmal war, die Kinder im Kleinkindalter zu füttern. Oft hat es „ewig“ gedauert, bis wir mit dem Füttern fertig waren. Bei der Omi aber ging es zumeist besser. Sie hat während des Fütterns immer neue Geschichten erzählt und flugs war der Teller leer. Ehrlich gesagt, ist mir nicht immer eine Geschichte eingefallen. Mir ist eher eingefallen, was ich noch alles tun muss und worauf ich keinesfalls vergessen darf. Somit habe ich, wie wahrscheinlich viele Mütter oder Väter oder andere „Fütterbevollmächtigte“, jedem Löffel eine spezielle Widmung verpasst, einen für den Papi, für die Omi oder für den Opi oder für sonst jemanden – nicht gerade besonders originell…
An diesem besagten Abend fragte ich mich, warum es nicht etwas gibt, das immer neuen Gesprächsstoff liefert und das Füttern von der Routine zu einem fröhlichen Ritual werden lässt. Und da, plötzlich, sah ich diesen „geschichtenerzählenden Teller“ vor mir. Die Idee war geboren und ein „Abenteuer“ nahm seinen Lauf.
Wie sind die ersten Reaktionen auf die Erfindung?
Sehr erfreulich! Die Kinder finden den Teller total lustig und lieben ihn. Oft möchten sie ihn auch bei Omi und Opi zuhause haben. Nicht selten kommt es vor, dass sich auch die älteren Geschwister so einen Teller wünschen.
In Österreich hat das Bundesministerium für Gesundheit und Familie das Konzept des Tellers wissenschaftlich begleitet, denn die Bildscheiben unterstützen Eltern dabei, ihren Kindern auf spielerische Weise vieles über gesunde Ernährung zu erzählen. Somit bietet dieser Kinderteller einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Übergewicht.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich hoffe, dass es mit diesem Kinderteller gelingt so manches Kind vor eventuellen Essstörungen zu bewahren. Ganz besonders würde es mich freuen, wenn dieser Teller zu jenen Dingen gehört, an die sich die Kinder auch später noch gerne erinnern.