Google soll Patente übersetzen

Google und das Europäische Patentamt haben am Dienstag in Frankreich eine gemeinsame Absichtserklärung abgegeben, wonach Google die Übersetzung der Schutzschriften in die 29 europäischen Sprachen übernehmen soll.
Mit diesem Schritt soll ein langjähriger Streit um die Vereinheitlichung des europäischen Patentwesens beendet werden. Denn namentlich Italien und Spanien haben sich gegen die Darstellung der Europäischen Kommission zur Wehr gesetzt, wonach eine Übersetzung der Patente in die deutsche, englische und französische Sprache genügt. Die Kommission ist der Meinung, die mit Google beabsichtigte Zusammenarbeit helfe dabei, die enormen Übersetzungskosten zu vermeiden, die das Wachstum hemmen und insbesondere kleinere Unternehmen behindern.

Man ist sich dabei wohl schon der Schwächen von Googles Übersetzungskünsten bewusst und spricht in der Pressemitteilung auch nur von „fit-for-purpose translations“ – also von Übersetzungen, die dem Zweck einer schnellen und billigen Übersetzung dienen. Doch es ist unwahrscheinlich, dass sich Italien und Spanien mit dieser – ohnehin jedem Internet-Nutzer bereits zur Verfügung stehenden – Übersetzungshilfe von ihrer Kritik abbringen lassen. Um das Vorhaben der Kommission als untauglich darzustellen, sollte es in beiden Ländern schon genügen, die Pressemitteilung des Patentamts mit Hilfe von Google Translate in die jeweilige Landessprache zu übersetzen, oder etwa ins Deutsche.

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, schneller und billiger fit-for-purpose Übersetzungen von Patenten für Unternehmen, Erfinder und Wissenschaftler in Europazu ermöglichen. Die Anmeldung eines Patents muss in einer der Amtssprachen des EPA – Englisch, Französisch und Deutsch erfolgen. Sie müssen bisher das Patent – auf eigene Kosten – in die Sprachen aller Länder, in denen sie das Patent beantragen, übersetzten Diese Komplexität bedeutet, dass viele europäische Patente nicht in allen Landessprachen oder rechtsverbindlich-Mitgliedstaaten der EPO. Auch die Suche nach Informationen in Patenten in Fremdsprachen ist bisher schwierig.

Quelle:intern.de

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