Gastbeitrag Winfried Sturm von der High-Tech-Tüftlerschmiede (HAG)

Der heutige Beitrag ist eigentlich als Kommentar zu diesem Artikel von vorgestern geschrieben worden. Da ich den Autor und seine Meinung aber sehr schätze möchte ich seine Worte nicht unter den Kommentaren vergraben und lade ihn als Gastbeitrag hier nochmal hoch.

Hallo ihr beiden Korea-Reisenden in Sachen “Erfinder-Thematik”,
winfried sturm
voellig ueberrascht erlebte ich hier am Stand in Seoul euch zwei fuer die Erfinderlandschaft Begeistere aus deutschsprachigem Raum. MIt tollen Gespraechen uber Erfinderei, traegen und verbuerokratisierten Strukturen in Deutschland udn einem koreanischen Aufbruchsland. Nun auch noch euerer hoch aktueller Bolg im Internet, schneller kann man fast gar nicht agieren. Bin fasziniert, dass es doch noch andere Zeitgenossen gibt, die sich ueber verkrustete Strukturen hinwegsetzen! So bin auch ich gestrickt!

Ich möchte euch von der erneuten Einladung seitens koreanischen Unternehmer- und Erfinder-Verbandes zur Präsentation auf der SIIF-2009 mit zwei unserer bereits international prämierten innovativen Entwicklungen meiner Schüler-Tüftlerschmiede am Faust-Gymnasium in Staufen herzliche Grüsse aus dem aufstrebenden asiatischen Land Süd-Korea senden. Nachdem die 26-jährige Schüler-High-Tech-Tüftlerschmiede (HAG) durch viele innovative Entwicklungen – speziell für beeinträchtigte und behinderte Menschen – auch international – hohe Anerkennung genießt und zu einer der am meisten ausgezeichneten Kompetenz-Schmiede Deutschlands zählt, habe ich hier die Möglichkeit erhalten, unseren besonderen technologischen Ausbildungsstand vorzustellen. Das koreanische Interesse ist wohl unserem einmaligen HAG-Erfolg auf der Welt-Erfinder-Ausstellung „ISIE 2006“ in Seoul zu verdanken, wo wir als Repräsentanten für Deutschland als Tüftlernation mit Gold-, Silber-, Bronze-Awards ausgezeichnet wurden.

Die Praesentationen auf der groessten asiatischen Erfinder-Ausstellung sind zwar sehr anstrengend, aber es ergeben sich taeglich neue Kontakte zwischen den zahlreichen Nationen aus aller Welt. Auch musste das Transportproblem mit den empfindlichen medizinischen Exponaten im Vorfeld geloest werden, was aber durch meine guten Kontakte zu den Piloten, mit denen ich zuvor schion hierher gefolgen bin, hervorragend geloest werden konnte.

Ich glaube, dass der große Erfolg unserer HAG-Tüftlerschmiede und das internationale positive Feedback in der von mir angestrebten Intention eines Brückenschlages zwischen High-Tech und gelebter Mitmenschlichkeit zu suchen ist. Denn soziale Kompetenz-Förderung bei Jugendlichen, verbunden mit Kreativität, Innovationsdenken und Technologieverständnis, kommt in einer immer weiter um sich greifenden Ellenbogen-Gesellschaft, geprägt auch durch Maßlosigkeit, Egoismus und Brutalität, eine große Bedeutung zu. Mein aktuelles Engagement gilt dem 16-jährigen autistischen türkischen Jungen Mehmet, der ohne spezielle gestützte Kommunikationshilfe einer ausgebildeten Person mit seiner extremen und besonderen Nischen-Begabung in einer absoluten Kommunikationsisolierung gefangen ist. Ziel dabei ist, eine elektronisch-mechanische Armstütze zu entwickeln, mit der Mehmet ohne personelle Hilfe über einen PC kommunizieren und sich mitteilen kann. Nach fast zum Scheitern verurteilten zahlreichen Versuchen einer Kontaktaufnahme zu ihm gelangt mir dies über meine 50-jährige Passion zur Zauberei, wobei ich erneut die Magie erfolgreich als pädagogisches Vehikel einsetzen konnte und wir beide jetzt sehr „vertraute Freunde“ geworden sind. Wie groß das Interesse für dieses zwischenmenschliche Projekt mit „meinem“ autistischen Mehmet inzwischen geworden ist, beweist die Medien-Resonanz und das Feedback von „außen“. Bleibt zu hoffen, dass weiterhin gute und innovative Ideen sprudeln, um Menschen wie Mehmet eine Lebenshilfe und Erleichterung im Alltag geben zu können.

Nicht nur aus naturwissenschaftlich-technologischer Sicht ergeben sich hier in Süd-Korea, wie zuvor auch in China, neue kooperative Beziehungen im Bereich Bildung zwischen unseren unterschiedlichen Kulturen, sondern auch in einem anders geartetem Innovations- und Erfinderdenken. Hier erlebe ich ebenso hautnah die besondere menschliche Nähe durch ähnliches Schicksal einer Trennung mit Stacheldraht und Mauern, die wir in Deutschland vor exakt 20 Jahren hinter uns gelassen haben. Allerdings ist dies hier noch in brutaler Präsenz durch die nahe gelegene hermetisch abgeriegelte Grenze zu Nord-Korea zu spüren und lässt eigene Erinnerungen wach werden, die man durch Flucht aus der ehemaligen DDR erlebt hat.

P.S. Wie aus heiterem Himmel erreichte mich hier in Korea auch die tolle Nachricht, dass man mich bei der Karl Heinz Beckurts-Stiftung fuer den “Lehrerpreis 2009″ auerwaehlt hat und ich diese fuer mich sehr ehrenvolle Auszeichung direkt nach meiner Rueckkehr am 18.12. in der Muenchener Staatsgalerie in einem Festakt ueberreicht bekommen soll.

Herzliche Grüsse aus dem euch bekannten, aufstrebenden Technologie-Land Süd-Korea

vom immer noch engagierten “Pauker” und Leiter der Schüler-High-Tech-Tüftlerschmiede mit der besonderen “PISA”-Vision (*)

Winfried Sturm

(*) PISA = Powern Ist Super Aktivität und PAUKER = Persönlicher Aktivist Und Kennisvermittelnder Erfahrungsreicher Realist

Dipl.-Physiker Winfried Sturm – Kaiserstuhlweg 2 – D-79219 Staufen – mail: Internet: +

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