Immer mehr Kommunen stellen auf LED-Beleuchtung um
Immer mehr Kommunen entscheiden sich für LED-Leuchten. Schlussendlich spart man durch den Wechsel Energie, in weiterer Folge Geld und auch CO2-Emissionen. Auch die Landesregierung Hessens weiß, dass die Vorteile überwiegen, wenn sich Kommunen für die LED Birnen entscheiden – genau deshalb unterstützt die Landesregierung auch die Gemeinden und Städte, die sich für die umweltfreundlichen Leuchtmittel entschieden haben.
Landesregierung fördert Modernisierungsmaßnahmen
Schon mehr als 110 hessische Gemeinden und Städte setzen bereits auf die LED-Technik. 85.000 Laternen wurden bereits modernisiert. Berücksichtigt man auch das Pilotprojekt, so leuchtet aktuell jede vierte Straßenlampe umweltschonend. Schlussendlich wird die Lebensdauer einer einzigen Leuchte, sofern man sich für die LED-Technik entscheidet, von vier auf etwa 20 Jahre verlängert. Zudem benötigen LED-Lampen rund 80 Prozent weniger Strom. Karsten McGovern, der Leiter der Landesenergieagentur, weiß, dass die Kommunen extrem viel Geld sparen, wenn sie auf LED-Lampen setzen. „Die Straßenbeleuchtung macht in etwa ein Drittel der Stromrechnung der Kommune aus. Hier kann man wirklich viel Geld sparen.“
Doch warum rüsten nicht alle Kommunen um, wenn die LED-Technik derart viele Vorteile bietet? Die Gründe sind – so Martin Grobba, Mitglied des Hessischen Städte- und Gemeindebundes – vielfältig. „In vielen Fällen befindet sich die Straßenbeleuchtung nicht in der Hand der Kommune“, so Grobba. Bestehende Verträge, die vor Jahren mit den Energieversorgern abgeschlossen wurden, müssten in weiterer Folge auch umgeschrieben werden – mitunter fehle den Kommunen auch das notwendige Geld für die Modernisierung. „Es geht oft nicht nur um den Austausch des Lampenkopfes. In vielen Fällen muss die ganze Laterne erneuert werden. Das kostet natürlich extrem viel Geld.“ Derartige Modernisierungsprojekte können sich viele Kommunen – trotz Förderprogramme – einfach nicht leisten.
Es gibt auch kritische Stimmen
Wilfried Herborn, er ist Politiker der SPD und der Erste Beigeordnete der hessischen Gemeinde Heidenrod, hat sich für die Modernisierung eingesetzt und weiß, dass die Bevölkerung sehr zufrieden ist. „Bislang gab es keine Beschwerden“, so Herborn. „Die Investition wird sich bereits in den kommenden fünf Jahren auszahlen.“ Aber nicht nur Heidenrod ist eine Vorzeige-Kommune in Hessen – auch Idstein, nördlich von Wiesbaden, gehört zu den hessischen Pionieren. Vor Jahren musste man aus Kostengründen noch jede zweite Laterne abschalten, heute leuchten in der Nacht alle Laternen. Christian Herfurth, Mitglied der CDU und Bürgermeister von Idstein, hat die Modernisierung nicht bereut. „Wir können alle Laternen eingeschaltet lassen und sparen sogar am Ende noch Geld. Wir gehen davon aus, dass die Energiekosten um 70 Prozent reduziert werden.“ Doch die Tatsache, dass nun die Laternen auch in der Nacht leuchten würden, sorgte bereits für Kritik. Schlussendlich sei das helle Licht auch gleichzeitig eine tödliche Falle für die Insekten. Der Meinung ist zumindest der Bund für Umwelt und Naturschutz (kurz: BUND). „Wir befürworten LED-Kampen, möchten die Kommunen aber darauf hinweisen, dass sie eine Farbtemperatur zwischen warmweiß und bernsteinfarben wählen sollen“, so ein Sprecher des BUND. Durch diese Farbtemperatur werden die Lampen unattraktiver für Insekten – in weiterer Folge kann das Nachtfaltersterben verhindert werden. Zudem sei es, so der BUND, wichtig, dass die Leuchten gezielt ausgerichtet sind – also nicht nach oben oder seitlich abstrahlen.
Bilder:
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