Warum kein „intelligenter Ball“ als Schiedsrichterhilfe?
Seit es Fußball gibt, existieren strittige Entscheidungen von Schiedsrichtern, was „Abseits“, „Aus“ oder „Tor“ betrifft. Der letzte Sonntag „therapierte“ das Wembley-Trauma von 1966. Jedoch war diese Schiedsrichterfehlentscheidung noch dramatischer, da eindeutiger.
Die moderne Technik machts möglich, für die Zuschauer. Nicht jedoch für die Schiedsrichter. Das Problem folgenreicher Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern ist den Verantwortlichen beim Weltfußballverband Fifa durchaus bekannt. Seit Jahren wird immer wieder gefordert, die Unparteiischen mit Technik zu unterstützen. Machbare Möglickeiten sind Videobeweise oder integrierte Sensoren im Ball.
Aber Fußball soll ein unvorhersehbares,menschengemachtes Drama sein, Irrtümer gehören dazu. Mehr Technik, so die Befürchtung, könnte nicht nur Hilfe, sondern auch Gift sein. Dass eine Neuerung die nächste nach sich zieht und das Spiel zerstückelt, der Rhythmus verloren geht, weil es ständig Unterbrechungen gibt, um Spielsituationen zu überprüfen. Entscheidend können ja nicht nur Tore sein, sondern auch Rote Karten, Elfmeter, Abseitsstellungen. Nebenbei, der Kostenfaktor ist auch nicht zu unterschätzen. Natürlich gäbe es Alternativen. Die Schiedsrichter könnten durch zwei Torrichter unterstützt werden – diese Variante wird von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) forciert. In der kommenden Saison werden in der Champions League und in der Europa League zwei zusätzliche Torrichter eingesetzt, ebenso bei den Spielen der EM-Qualifikation. Ganz ehrlich: ich persönlich mag die Freudes-und Leides-Dramen dieses Spieles, wenn nicht soviel Geld im Spiel wäre, wären wahrscheinlich die meisten Protagonisten ein wenig entspannter…