Flüssiges Holz – Werkstoff der Zukunft

Mit dem European Invention Award 2010 belohnt das Europäische Patentamt (EPA) nachhaltige und ressourcenschonende Verfahren in der Industrie. Die Sieger Jürgen Pfitzer und Helmut Nägele vom Fraunhofer Institut für Chemische Technologie etwa beschritten nach zehn Jahren öffentlicher Forschung den Weg der Selbständigkeit. Seit 1992 arbeiten sie daran, Tropenholz durch „grünen“ Kunststoff zu ersetzen.
arboform
Dabei stießen sie auf das im Holz vorkommende Lignin, das bei der Papierherstellung zu rund 60 Millionen Tonnen im Jahr weltweit anfällt und bisher meist verfeuert wurde. Daraus entwickelten sie einen Biokunststoff. Das Besondere an dem Flüssigholz „Arboform“: Genau wie Holz zersetzt es sich in die ökologisch unbedenklichen Bestandteile Wasser, Humus und CO2. Zudem sieht es nicht nur aus wie Holz, sondern lässt sich in runde Formen gießen.
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Anstatt mit Tropenhölzern wollen die Autobauer Porsche, Daimler und Fischer Automotive sowie der Flugzeugbauer Airbus nun das Flüssigholz in Innenräumen einsetzen. Durch die holzähnliche Optik und hohe Verformbarkeit bietet es neue Möglichkeiten im Innenraumdesign. Es wird auch bei Möbeln, Spielzeug und Uhren eingesetzt. Es kann auch Plastik ersetzen: Altkunststoff muss dann künftig nicht mehr umweltbelastend verbrannt werden. Selbst GUCCI arbeitet mit sustainable design und stellt ein Schuh mit Flüssigholzabsatz vor.
bildgross

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