Das Volks-E-Auto
Vor über 20 Jahren war der Trabant das Volksauto der DDR. Bis zu 15 Jahre konnte es dauern, bis man sein Prachtstück endlich in der Garage zu stehen hatte. Heutzutage wäre eine solch lange Wartezeit undenkbar. Und doch warten wir schon lange auf den Durchbruch in der Entwicklung von E-Autos.
Über 20 Jahre nach dem Mauerfall haben sich Professoren, Doktoranden und Studenten der TU München das ehrgeizige Ziel gesteckt, ein neues Volksauto auf den Markt zu bringen: das Elektroauto „Mute“. Dabei handelt es sich um ein E-Auto das für alle bezahlbar ist und als Zweitwagen in den Garagen der Deutschen Einzug halten soll.
Heimlich und hinter verschlossenen Türen schweißten sie Chassi-Teile zusammen, programmierten die Fahrzeugelektronik und stimmten die Fahrwerkskomponenten ab. Heraus kam Mute, das sportliche Zweisitzer-Elektroauto mit 20 PS, dessen Fahrdynamik kaum Wünsche offen lässt. Der kleine sportliche Flitzer schaffte es, erstaunlicherweise, den Elchtest besser zu absolvieren als so mancher gewöhnlicher Mittelklassewagen. Und dennoch hat man es hier nicht mit einem Formel-1 Rennwagen zu tun. Der Mute, mit seinen 20 Pferdchen, erreicht gerade mal eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h bei einer Reichweite von 100 Kilometern – damit läßt sich nun wahrlich kein Weltmeistertitel gewinnen. Dafür bittet er mehr Platz als ein Rennwagen, zwei Personen finden bequem Platz und im Kofferraum können zwei Gepäckstücke verstaut werden.
Gerade mal 500 Kilogramm soll der Mute wiegen und seinen Insassen die gleichen Annehmlichkeiten bieten, die auch bei herkömmlichen modernen Fahrzeugen zu finden sind. Das beinhaltet natürlich auch die Sicherheitsausstattung. Für ordentliche Crashzonen wurde dank kohlefaserverstärktem Kunststoff gesorgt. Wirklich verrückt ist der 500 Watt starke Motor des Mute; dieser besteht aus Batteriezellen die aus Laptops stammen.
Das erklärte Ziel soll sein, in Zukunft Elektroautos produzieren zu können die zum gleichen Preis wie ein vergleichbares normales Fahrzeug hergestellt und verkauft werden können – inklusive Batterie.
Das hoffentlich zukünftige Volks-E-Auto soll mit seinem entgültigen Design im September auf der IAA in Frankfurt am Main vorgestellt werden. Momentan ist der Mute von der Serienreife noch weit entfernt. Man kann gespannt sein, ob das Projekt bis 2015 realisiert werden kann.