Pyro- Bubbles
Das sind Mini-Glaskugeln, mit denen sich Brände verhindern und löschen lassen. Wenn Brände mit Wasser oder Schaum gelöscht werden, entstehen immer auch Schäden durchs Löschen. Michael Pasewald von der Universität Cottbus hat mit seinem Team ein Löschmittel erfunden, dass Flammen sicher erstickt, jedoch keine Schäden hinterlässt. Mehr noch: Das Mittel, das er und seine Erfinderkollegen „Pyro-Bubbles“ nennen, lässt sich sogar beliebig oft wiederverwenden.
Das patentierte Löschmittel besteht vor allem aus Quarzsand. Es hält Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius stand. In einem Test demonstrieren uns die Erfinder die Wirkung des Granulats. In einer feuerfesten Kammer setzen sie einen Toaster in Brand. Darüber hängt ein Tank, der mit dem neuen Löschmittel gefüllt ist. Auf Knopfdruck fällt das Granulat nach unten. In Sekundenschnelle füllt es die gesamte Kammer und erstickt das Feuer.
Nach dem Löschen wird das Granulat mit einem Industriestaubsauger aufgesaugt. Es steckt im Auffangbehälter und kann von dort aus wieder in verschiedene Löschanlagen umgefüllt werden.
Das Granulat löscht auch brennbare Flüssigkeiten. Das ist möglich, weil es an der Oberfläche von Flüssigkeiten schwimmt. So kann es auch dort Flammen ersticken.
Und das Quarzsandgemisch kann noch mehr: In manchen Fällen lassen sich mit seiner Hilfe sogar Brände vermeiden. In Kabelschächten zum Beispiel. Dazu werden die Leitungen in das Granulat eingebettet. Eine drei Zentimeter dicke Schicht schirmt knapp 1.000 Grad Celsius ab. So nehmen die Kabel keinen Schaden. Umgekehrt kann ein möglicher Kabelbrand nicht auf das Gebäude übergreifen.
Michael Pasewald und sein Team wollen das neue Löschsystem beim Hochhausbau, in Rechenzentren und im Museumsschutz einsetzen. Das Granulat könnte nach den Vorstellungen der Erfinder in einem Silo vorgehalten und im Falle eines Feuers durch Rohre zum Brandherd geführt und dort verteilt werden.