Ein Replikator für den Hausgebrauch
Aus flüssigem Plastik druckt er Brillen, Knöpfe und alles, was das Bastlerherz begehrt. Mit dem „Makerbot“ haben drei New Yorker den ersten 3D Drucker für den Hausgebrauch entwickelt – und wollen den Alltag revolutionieren.
Bre Pattis, Zak Hoeken und Adam Mayer wollen das Shoppen überflüssig machen. In ihrer Vision wird sich die Menschheit in naher Zukunft ihre Luxus- oder Gebrauchtgegenstände einfach selbst ausdrucken. 3D-Drucker sollen es möglich machen. Bisher waren solche Maschinen tonnenschwer und kosteten ein Vermögen. Ihr bisheriger Platz waren Architekturbüros und Universitäten; ihre Einsatzgebiet: Modellbau und Forschung. Das soll sich mit dem Makerbot ändern.
Gemeinsam haben die drei New Yorker Hacker die Firma „Makerbot Industries“ gegründet und den ersten bezahlbaren 3D-Drucker für den Hausgebrauch entwickelt. Ihre Makerbot genannte Maschine kostet 750 Dollar und wird als Bastelset geliefert. Ist der Drucker zusammengelötet und geschraubt, muss er nur noch an einen Computer angeschlossen werden. Makerbot-Besitzer können sich über das Internet digitale Konstuktionsvorlagen für Badewannenstöpsel, Schlüsselanhänger oder die Freiheitsstatue herunterladen. Eine halbe Stunde später hat der 3D-Drucker beispielsweise ein Schnappsglas aus aus flüssigem Kunststoff geformt.
Auch in der Online-Community hat der Makerbot einen Platz und könnte zun neuen Lieblingsspielzeug werden. Da die Entwicklung des Makerbots ein reines „Open Source“ Projekt ist, kann jeder die Maschine weiterentwickeln. Wer eine neue Druckvorlage entworfen hat, läd sie ins Internet. Von dort können sie dann auch andere User auf ihre Festplatte laden.
Vor zwanzig Jahren war es noch Gegenstand von Science-Fiction Filmen: eine universelle Produktionsmaschine, mit der jeder beliebige Dinge herstellen kann. Replikator hieß das Modell aus den Star-Trek Filmen. Es stand in der Bordlounge und materialisierte auf Kommando eine Tasse Tee oder die gewünschte Handfeuerwaffe. Bis der Makerbot das auch kann, werden wohl noch weitere Jahre vergehen. Doch schon heute druckt der Makerbot-Besitzer einen Dübel – damit ist zwar noch nicht Shoppingtour überflüssig – zumindest aber den Gang zum Baumarkt.